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Spremberg/Grodk

bis Ende September 2023 aktiv beteiligt

INFORMATIONEN

Spremberg gehört dem Landkreis Spree-Neiße an und liegt im Südosten Brandenburgs direkt an der Grenze zu Sachsen. Aktuell leben in der Stadt Spremberg und ihren 14 Ortsteilen 22.227 Einwohner:innen (Stand: Dez. 2020). Die Entwicklung der Bevölkerungszahl im Zeitraum von 2006 bis 2020 zeigt in Spremberg einen kontinuierlichen Rückgang. Die Bevölkerungsverluste sind sowohl auf eine negative natürliche Entwicklung als auch auf Wanderungsverluste zurückzuführen. Es fällt auf, dass der Anteil der über 66-Jährigen mit knapp einem Viertel der Stadtbevölkerung am höchsten ist. Auch der Anteil der 56-65-Jährigen liegt mit einem Fünftel hoch. Demgegenüber machen die unter 15-Jährigen mit nur einem Achtel einen kleinen Anteil der Bevölkerung aus. Das Durchschnittsalter in Spremberg liegt aktuell bei 48,8 Jahren, der Anteil der über 60-Jährigen bei ca. 36 %. Bis ins Jahr 2030 wird für Spremberg eine weitere Bevölkerungsabnahme auf unter 20.000 Personen prognostiziert. Die einzig wachsende Altersgruppe werden die über 66-Jährigen sein.

In Spremberg gibt es bereits mehrere Initiativen, wo sich hauptsächlich aktive Personen im Rentenalter in die Gemeinwesenarbeit der Kommune einbringen. Eine koordinative Funktion übernimmt dabei die Arbeitsgemeinschaft „Generationsfreundliche Stadt Spremberg“, die direkt der Bürgermeisterin unterstellt ist. Hierin engagieren sich sowohl ältere als auch jüngere Bewohner:innen, um den Dialog zwischen den Generationen zu stärken und generationenübergreifende Thematiken wie Wohnen, nachbarschaftliche Beziehungen und Stadtentwicklungsimpulse zu diskutieren. Dem Thema „Mehrgenerationen-Wohnen“ wurde im Austausch mit der BTU bereits 2019 ein umfangreicher Workshop gewidmet. Der Seniorenbeirat ist ebenfalls ein aktives Gremium in der Kommune, das u.a. eine Informationsbroschüre "Seniorenwegweiser Spremberg/Grodk" erarbeitet und gemeinsam mit der Freiwilligenagentur Spremberg und dem Mehrgenerationszentrum Bergschlösschen das Gemeinschaftsprojekt Bildungszentrum 55+ initiiert hat. Dort gibt es Bildungsangebote für aktive ältere Menschen beispielsweise zu den Themenbereichen Heimatgeschichte und Literatur, aber auch zum Thema Digitalisierung, wo Ältere den Umgang mit digitalen Techniken und Medien lernen. Auch in den genannten Mehrgenerationshäusern in Spremberg (das Mehrgenerationszentrum Bergschlösschen und das Mehrgenerationenhaus Grünschnäbel) engagieren sich aktive ältere Bewohner:innen. Sie unterstützen im Lerncafé Analphabet:innen beim Lesen und Schreiben und schaffen im Familienzentrum Angebote für Familien mit geringem Haushaltseinkommen. Zu nennen ist außerdem die Aktion Räuberleiter, bei der aktive Personen im Ruhestandsalter als Mentor:in für Neuntklässler zur Seite stehen. Sie unterstützen die jungen Menschen in ihrer beruflichen Orientierung, machen ihnen Mut, sind Vorbild, helfen bei schwierigen Entscheidungen und stärken ihr Selbstbewusstsein. Darüber hinaus engagieren sich Ältere bei der Freiwilligenagentur und unterstützen Angebote wie Wunschgroßeltern, ehrenamtlicher Besuchsdienst, Lesespaß für Lesemäuse oder den Treffpunkt Hilfsbereitschaft. In den genannten Projekten der Freiwilligenagentur engagieren sich hauptsächlich Personen ab 55 Jahren, die sich in die Entwicklung ihrer Gemeinde einbringen möchten.

BISHERIGE ANGEBOTE

ZIEL

Die rege Beteiligung der älteren Bürgerinnen und Bürger der Stadt Spremberg/Grodk zeigt, dass das Engagement und der Wille der Menschen, nach Ihrem aktiven Arbeitsleben  hinsichtlich einer gesellschaftlichen Beteiligung sehr groß ist. Aufgrund dessen beschäftigt sich das Projekt Altersinnovationen mit einer systematischen Einbindung der Potenziale und Erfahrungen der Bürgerinnen und Bürger in die Wissenschaft. Innerhalb dieser kooperativer Arbeitsprozesse können Themen wie die Nachnutzung von Tagebauflächen, eine bezahlbare Energieversorgung im Sinne des Klimaschutzes, der demografischen Wandel oder nachhaltiges Produzieren und Konsumieren behandelt werden.

Ehemalige Ansprechperson in Spremberg/Grodk

Sebastian Kron Sketch

Sebastian Kron

Stadt Spremberg/Grodk

Bereich Bürgermeisterin

Sozialarbeiter Spremberg

FAZIT zum PROJEKT aus Sicht der KOMMUNE

Mitbestimmung und Teilhabe einmal anders –

das Projekt „Altersinnovationen“ ist in Spremberg/Grodk beendet

Vom 01.08.2021 bis 30.09.2023 wurde in Spremberg/Grodk das Projekt „Altersinnovationen“ durchgeführt. Federführend durch die BTU Cottbus-Senftenberg mit den Kommunen Spremberg/Grodk und Guben initiiert und durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung über den Förderschwerpunkt „Kommunen innovativ“ unterstützt, bot das Projekt bürgerwissenschaftliche Teilprojekte, in denen sich Bürgerinnen und Bürger aktiv ein-bringen konnten.

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Ein besonders gelungenes Ergebnis waren die Erzählsalons, hebt Bürgermeisterin Christine Herntier hervor: „Es war beeindruckend zu erfahren, welchen Umbrüchen und Widrigkeiten manche Sprembergerinnen und Spremberger in der DDR, aber auch in der Nachwendezeit unterworfen waren. In dem gut aufgemachten Band ,Spremberg/Grodk – Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft´, wurden Lebens-geschichten verewigt, die von größter Authentizität sind und biografische Erfahrungen in herausfordernden Zeiten widerspiegeln.“

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Das Projekt, das auf der einen Seite wissenschaftlich durch die BTU, andererseits durch den Sozialarbeiter Sebastian Kron als Ansprechpartner bei der Stadtverwaltung, betreut wurde, war methodisch etwas Neues und demzufolge nicht alltäglich. Trotz der besonderen Methodik wurden die angebotenen Mitmach-werkstätten, temporären Wissenschaftsläden, Vernetzungs- sowie Teilhabemöglichkeiten gut angenommen. „Menschen, die am Ende ihrer Berufslaufbahn stehen oder bereits im Ruhestand sind, wollen sich aktiv an Wissenschaftsprozesse beteiligen, was ,Altersinnovationen´ eine gewisse Zukunfts-trächtigkeit verleiht“, ergänzt der Sozialarbeiter Sebastian Kron. „Wir haben aus dem Projekt mitgenommen, dass die Sprembergerinnen und Spremberger experimentierfreudig sind und ihre Region zu Zeiten des Strukturwandels aktiv mitgestalten möchten“. Fazit des Projektes sind neben dem immensen Gestaltungswillen auch der vorhandene Partizipations- und Vernetzungs-wille der Sprembergerinnen und Spremberger ab 55 Jahren, die vorzugsweise durch das Projekt angesprochen wurden.

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Besonderer Dank gilt den beteiligten Bürgerinnen und Bürgern aus Spremberg/Grodk und Umgebung, den Trägern und Institutionen, die Teil eines besonderen, innovativen Prozesses wurden. 

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